Ein wurzeltoter oder entzündeter Zahnnerv kann starke Beschwerden und Schmerzen verursachen. Bei einer Wurzelbehandlung wird das Gewebe im Wurzelkanalsystem entfernt und die Kanalwände werden gereinigt und desinfiziert. Für die Langzeitprognose des Zahnes ist eine äusserst präzise Durchführung der Behandlung ausschlaggebend. Wurzelkanäle können auch vollständig verschlossen (obliteriert) sein, so dass sie mit einer Lupenbrillen nicht auffindbar sind. Mit Hilfe unseres speziellen Operationsmikroskops können wir diese Kanäle auffinden und den Zahn behandeln. Viele unserer Berufskollegen schätzen unsere langjährige Erfahrung und Kompetenz und überweisen uns ihre Spezialfälle.
Wurzelkanäle können verkalken (obliterieren) aufgrund von Noxen (Schädigungen) wie grosse Füllen, thermische/mechanische Reizungen oder sehr grossen Strukturschäden. Dabei bildet sich der Zahnnerv zurück und produziert gleichzeitig eine Kalkschicht, die den Kanal ausfüllt und schlussendlich vollständig verschliesst. Dass kann dazu führen, dass das Gewebe abstirbt und sich als Folge Bakterien einnisten können. Diese verursachen eine Entzündungsreaktion im Knochen, die zu starken Beschwerden und Schmerzen führen. Eine Behandlung ist nur möglich, indem der Wurzelkanal mit Hilfe des Operationsmikroskops durch den Fachspezialisten gefunden und dargestellt werden kann.
Wurzelkanalinstrumente können brechen – ein Fall für den Spezialisten. Bei diesem Unterkiefermolaren sind in der vorderen und hinteren Wurzel je ein Instrument abgebrochen. Unter dem Mikroskop wurden diese dargestellt indem der Zugang in den Wurzelkanal anders präpariert wird. Auf diese Weise wurden die Instrumente umgangen und der verstopfte Kanal gefunden und aufbereitet.
Zahnunfälle bei Jugendlichen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum führen in der Regel zur Schädigung des Zahnnervs. Durch das Trauma kann es zur Nekrose des Gewebes mit Abszessbildung kommen. Mit unserer heutigen Behandlungsmethoden kann versucht werden, den Zahnnerv zu revitalisieren und regenerieren, um das gestoppte Wurzelwachstum wieder fortzusetzen.
Bei ungünstigem Verlauf kann die Bildung der Wurzelspitze durch medikamentöse Einlagen induziert werden, wodurch ein Überfüllen des Wurzelkanals vermieden wird (Beispiel rechts)
Die Wurzelbehandlung verläuft nicht immer erfolgreich, da es im Bereich der Wurzelspitze seitliche Zusatzkanäle geben kann. Diese enthalten Restgewebe, worin sich Bakterien einnisten können, welche eine Entzündung verursachen. Mit der chirurgischen Entfernung der Wurzelspitze und neuem, dichtem Verschluss wird der Zahn infekt- und schmerzfrei.
Oberkiefermolaren haben in der Regel drei Wurzeln, in denen drei Wurzelkanäle vorhanden sind. In der mesialen Wurzel des ersten Molaren ist bei 80% der Fälle ein zusätzlicher Kanal vorhanden. Der abgebildete Zahn hat zwei zusätzliche Wurzelkanäle, die ohne Mikroskop nicht auffind- und behandelbar wären.